Im Rahmen der am 26. Juni d.J. durchgeführten Vertreterversammlung der Spar- und Kreditbank Rheinstetten informierte der Vorsitzende des Vorstands, Harald Schuppiser, über sein Ausscheiden zum Jahresende 2024. Nach mehr als 41 Jahren in Diensten der Bank, davon 18 Jahre als Mitglied des Vorstands, geht er in Altersteilzeit. Das Aufsichtsgre-mium hat sich bereits für einen Nachfolger ausgesprochen. „Aktuell fehlt noch die Zustimmung der Bankenaufsicht“, so der Aufsichtsrats-vorsitzende Konrad Keller, weshalb er um Verständnis bat, im Moment noch keine weiteren Angaben zur Person des künftigen Vorstandsmit-glieds geben zu können. „Die Bank sieht aufgrund ihrer Aufstellung und den erzielten Geschäftsergebnissen die gute Chance für eine wei-tere Selbständigkeit in Rheinstetten“, so Keller, weshalb sich die Bank für eine Nachbesetzung im Vorstand entschieden hat.
Die Vertreter der Spar- und Kreditbank Rheinstetten eG können sich freuen. Für das gut abgeschlossene Geschäftsjahr 2023 beschloss die Vertreterversammlung eine hohe Dividende von 4,5 %.
Zuvor ging Schuppiser auf die Entwicklungen in Deutschland ein. „Die Unzufriedenheit mit der Politik und die spürbare Unsicherheit bei den Menschen belastet die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands massiv und birgt inzwischen Gefahren für die Demokratie“ so Schuppi-ser. Er warb für eine wehrhafte Demokratie und war erschüttert, wie viele Menschen sich von extremen Positionen verführen lassen, ob-wohl sie es besser wissen müssten. Konkret an den EU-Austrittsvor-stellungen einer Partei im Bundestag zeigte er die negativen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland auf, die auch die Wähler die-ser Partei unweigerlich treffen würden.
Die Bank selbst spürte im Kreditgeschäft einerseits die Zurückhaltung der Kunden und andererseits die absehbare Überforderung von Kauf- und Bauwilligen, weshalb auch nicht alle Kreditanfragen positiv ent-schieden werden konnten. „Wachstum um des Wachstums Willen kann gerade in diesen Zeiten nicht die Handlungsmaxime sein“, so Schuppiser. Vorstandskollege Steffen Wehe berichtete über die Zahlen des ver-gangenen Geschäftsjahres. „Trotz aktueller Rahmenbedingungen, die das Investitionsklima stark belasten, konnte die Spar- und Kreditbank Rheinstetten eG ein gutes Geschäftsergebnis erzielen“, so Wehe. Der branchenweite Einbruch bei den Baufinanzierungen wirkte sich in der Bilanz aus. Ursächlich war die verhaltene Kreditnachfrage aufgrund der gestiegenen Baukosten, der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem vielfach kritisierten Heizungsgesetz und gestiegenen Finanzierungs-kosten. Hinzu kam die große Zurückhaltung von Immobilieninvestoren. Erfolgreich abgewickelte Bauvorhaben und entsprechende Abver-käufe führten zu entsprechenden Darlehenstilgungen. Weitere Objekt-finanzierungen im nennenswerten Umfang erfolgten jedoch aus Ren-ditegründen von diesen Investoren momentan nicht mehr. Das Kredit-volumen lag somit Ende 2023 bei 141,6 Mio. € (Vj. 150,7 Mio. €). Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen um 6,1 Mio. € auf 72,8 Mio. € (66,7 Mio. €) und die eigenen Wertpapieranlagen wurden um 8,2 Mio. € auf 90,0 Mio. € (98,2 Mio. €) abgebaut.
Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundeneinlagen leicht auf 264,4 Mio. € (263,3 Mio. €). „Mit einem bilanziellen Eigenkapital von rd. 28,1 Mio. € ist die SKB Rheinstetten gut gerüstet und erfüllt alle Eigenkapitalanforderungen bestens“, so Vorstand Wehe.
Der Zinsüberschuss lag bei rd. 5,4 Mio. € (4,5 Mio. €). Dabei profitierte die Bank von ihrer jetzt günstigen Bilanzstruktur und den Veränderun-gen am Geld- und Kapitalmarkt. Das Provisionsergebnis liegt mit rd. 1,9 Mio. € etwas unter dem Vorjahresniveau (1,96 Mio. €). Trotz des An-stiegs der Verwaltungskosten auf rd. 4,7 Mio. € (4,4 Mio. €) verbesserte sich das Ergebnis der Bank entsprechend. Nach Verrechnung des Be-wertungsergebnisses erwirtschaftete die SKB Rheinstetten aus ihrer Geschäftstätigkeit ein Ergebnis von rd. 2,3 Mio. € (2,1 Mio. €), von de-nen T€ 980 in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt wer-den konnten.
Aufsichtsräte Hermann Heil und Konrad Keller wurden wieder in das Gremium gewählt.